„Schock im Umweltausschuß“ – spätestens dieser Artikel in der Nordwest-Zeitung vom 1983 rüttelte die bis dahin die noch wenig bekannten Umweltverbände erstmals gemeinsam auf. Es war natürlich der „Startschuss“ für sämtliche NaturschützerInnen in und um Oldenburg, aktiv zu werden: Die Landesregierung plante eine Straße durch das wertvolle Gebiet der Bornhorster Wiesen.
Wie es zur damaligen Zeit üblich war, wurde erst einmal ein Besetzer-Camp geplant (mit Übungen, was zu tun sei, wenn die berittene Polizei käme) und auch realisiert: Viele Menschen campten 4 Wochen auf dem geplanten Straßenbeginn der „L 65 neu“ und bekamen viel Besuch. Mit dem letztlich besten Ergebnis, was hätte erreicht werden können: Die Straßenplanungen wurden aufgegeben, das Gebiet wurde unter Naturschutz gestellt.
Letzten Endes war dieses gemeinsame Erlebnis der „Startschuss“ für eine Zusammenführung des ehrenamtlichen Naturschutzes in der Stadt Oldenburg. An zahlreichen Ecken und Enden schien Oldenburg plötzlich umweltmäßig zu brennen: Hier die Alteichenfällungen an der Edewechter Landstraße (1984), die geplante Baumschutzsatzung (1997), die zunehmenden Verkehrsprobleme in der Stadt, die Diskussion über eine einzuführende Verpackungssteuer (1996!) etc..
Dann kam die Gründung des Umwelthauses Oldenburg. Der Mangel an geeigneten Räumlichkeiten, in denen neben Sitzungen auch Vorträge und Fortbildungen stattfinden können, war überdeutlich. Was bis dahin üblich war, war das Treffen in der überfüllten, mit lauter Musik beseelten verrauchten Eckkneipe.
Aber es war auch die Koordination unter den Naturschutzverbänden, die verbesserungswürdig waren. Nach intensiven Planungen und Gesprächen stellte die Stadt Oldenburg dem im März 1991 gegründeten Verein mehrere Räume im Kulturzentrum PFL zur Verfügung. Die Einweihung war 1994: Nun konnte das Umwelthaus eine Anlaufstelle für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oldenburg anbieten, in denen die Naturschutzverbände über ihre Aktivitäten informieren und zu Veranstaltungen einladen.